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  • Monika Grasl

Das Kreuz mit der Werbungsflut


Für jeden Autor kommt mit der vorgenommenen Veröffentlichung eine entscheidende Frage an die Oberfläche:

Wie mache ich sinnvoll auf mein Buch aufmerksam ohne den Leser mit einem zu viel davon auf die Nerven zu gehen?

Blogger:

Eine sehr gute Möglichkeit sind Blogger. Dabei ist zu beachten, dass nicht jeder Blogger das von euch geschriebene Genre bedient. Mittlerweile gibt es jedoch eine so große Vielzahl von Blogs, dass für jeden Leser und jedes Genre sich das passende finden lässt. Natürlich ist derartiges mit einiger Arbeit verbunden, bedenkt, dass es allerdings besser ist diesen Weg zu wählen als wahllos in jeder Buchgruppe euren Amazonverkaufslink zu posten.

Natürlich macht es wenig Sinn einem Blogger ein E-Bookformat anzubieten, wenn er auf seiner Seite ausschließlich darauf Hinweist das er Print liest. Trotzdem kann man sich mit dem Blogger in Verbindung zu setzen. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit Lesezeichen und Flyer bei einer Verlosung zur Verfügung zu stellen.

Sollte eures Gefühls nach alles passen und ihr den Blogger anschreiben, dann stellt ihm doch gleich in einer kurzen Aufzählung die wichtigsten Eckpunkte über euer Buch dar:

Titel

Autorenname – immerhin schreibt ihr womöglich unter einem Pseudonym

Seitenzahl

ISBN – die Blogger geben das bei ihrer Rezension mit an

Verlag – seid ihr bei einem solchen oder zählt ihr zu den SPler

Genre – Fantasy ist immerhin nicht gleich Fantasy und wenn der Blogger das nicht eindeutig auf seiner Seite angibt und ihr es anhand der vorliegenden Rezensionen nicht herausfindet ist es für den Blogger dennoch wichtig. Dark-Fantasy ist immerhin anders aufgebaut als beispielsweise Urban- oder Low-Fantasy

Klappentext – der Blogger soll sich ja einen ersten Eindruck verschaffen können.

Leseprobe – entweder schickt ihr die gleich mit oder sollte sie zu umfangreich sein, dann verweist auf eure Homepage.

Seit auch nicht enttäuscht, sollte der Blogger eure Anfrage ablehnen. Wenn man sich den heutigen Buchmarkt ansieht erscheint quasi im Minutentakt ein neues Werk auf dem Markt und es gibt einfach Themen, die einen Blogger mehr ansprechen als andere. Außerdem heißt das ja nicht, dass ein anderer Blog euer Buch nicht lesen will.

Hilfreich ist dabei auch die Ãœbersicht, die Erin J. Steen auf ihrer Seite eingerichtet hat. Nachfolgend der Link dazu, wo die Blogger auch gleich angeben, welches Buchformat sie bevorzugen und was man bei ihnen erwarten kann.

Buchhandlung:

Jeder kennt sie, jeder läuft daran vorbei und als Vielleser zieht es einen magisch hinein: Der Buchladen.

Der obligatorische Ort, an dem jeder Leser seine Sucht nach neuen Büchern stillt. Aber, wie wenn nicht zumindest Flyer oder Lesezeichnen von euch dort ausliegen? Zögert also nicht aktiv auf die Buchhändler zuzugehen. Habt Flyer und Lesezeichen parat und am besten auch ein Exemplar von eurem Werk zur Ansicht.

Im schlimmsten aller Fälle erklärt euch der Buchhändler, dass er daran nicht interessiert ist und es nicht in sein Sortiment passt. Aber bei kostenlos zur Verfügung gestellten Lesezeichen sagt eigentlich selten einer nein, wie ich bisher feststellen konnte.

Auch förderlich, wenn euer Roman in einer bestimmten Stadt angesiedelt ist, dass ihr den Buchhändlern vor Ort eine Mail schreibt. Immerhin ist es schwer möglich wenn euer Buch beispielsweise in Österreich spielt und ihr in Deutschland sitzt mal eben beim Händler persönlich vorbeizusehen – außer ihr seid natürlich auf Urlaub ;)

Lesungen:

Wenn ihr es mit eurem Buch in den Buchladen geschafft habt, dann fragt gleich mal nach, ob die Möglichkeit einer Lesung besteht. Der Händler kennt natürlich seine Kunden und weiß, wie viele Leser er für solch eine Veranstaltung in den Laden locken kann. Selbst bringt man natürlich ebenfalls potentielle Käufer und neue Kunden ins Geschäft - beide Seiten profitieren somit davon.

Cafés, Hotels, Clubs:

Warum immer den klassischen Weg wählen? Ihr habt Flyer oder Lesezeichen? Nutzt sie. Gibt man im Internet die Begriffe Literaturcafé oder Literaturhotel ein kommt eine beachtliche Liste zum Vorschein. Schreibt die betreffenden an. Wirklich klasse ist es, wenn eure Story in der Stadt spielt und ihr darauf auch hinweist.

Meine bisherigen Erfahrungen dahingehend waren, dass ich meine Flyer im Hotel Sacher auslegen durfte und Lesezeichen auch in einem Literaturhotel in Deutschland. Hinzu kommen ein paar kleinere Cafés in Wien, ein Cupcake-Shop und Gothic-Clubs in Wien und Deutschland. Selbst im Café Hawelka haben sie einen Ständer, wo Flyer sichtbar vorhanden sind.

Natürlich kann man sich nicht erwarten, dass jedes Unternehmen diese Möglichkeit zur Verfügung stellt und es weißt auch keines explizit auf seinen Seiten darauf hin. Man muss in dem Fall die Initiative ergreifen. Übrigens, wer Märchenromane schreibt, in Deutschland gibt es ein Märchenhotel – nur mal so als Anregung in den Raum geworfen.

Larps und Brettspielgeschäfte:

Beides gibt es in Österreich jetzt nicht gerade wie Sand am Meer, doch man findet sie und auch die Inhaber sind äußerst nett, wenn man persönlich aufkreuzt und nachfragt, ob man Lesezeichen und Flyer auslegen darf. Bisher habe ich da noch keinerlei negative Erfahrung gemacht. Im Gegenteil, aufgrund der ganzen Regelwerke für diverse Brettspiele sind Lesezeichen da ein heißbegehrtes Novum.

Natürlich muss das Buch ins Geschäft passen. Mit einem Fantasyroman hat man es bei solchen Lokalitäten eventuell leichter als mit einem Liebesroman, der in einem kleinen Café gewiss eher Anklang findet. Doch auch da sollte man sich nicht täuschen, einfach nachfragen. Fragen kostet immerhin nichts.

Escaperooms:

Da wir gerade von den Larpern gesprochen haben. Eine Möglichkeit ist auch noch die diversen Escaperooms anzuschreiben. Habt ihr also einen Krimi aller Sherlock Holmes geschrieben und sucht jetzt nach der passenden Werbemöglichkeit bieten sich Escaperooms an, die Kriminalfälle nachstellen.

Natürlich ist auch hier die Grundvoraussetzung, dass ihr euch erstmal mit dem jeweiligen Unternehmen befasst. Hernach schreibt sie an. Manche sagen sofort ja und bieten die Möglichkeit kostenlos an, andere verlangen einen Unkostenbeitrag. Ich will diesen Umstand gar nicht verschweigen, denn er ist gegeben und resultiert daraus, dass ihr nicht die einzigen seid, die eure Flyer an den Mann und die Frau bringen wollt. Ob ihr also im Schnitt 35 € zahlt oder nicht bleibt jedem von euch dann selbst überlassen.

Museen und Burgen:

Die meisten werden sich jetzt denken: Was soll denn der Mist als Werbefläche? Ja, weit gefehlt. Habt ihr einen mittelalterlichen Roman verfasst oder spielt eure Story generell eher in einem mittelalterlichen Setting solltet ihr ins Auge fassen Burgen und Foltermuseen anzuschreiben. Was kann euch im schlimmsten aller Fälle passieren? Ein Nein als Antwort ist kein Beinbruch.

In 5 von 10 Fällen bekommt ihr eine positive Antwort. Das sind immerhin 5 potentielle Orte an denen ihr eure Flyer platzieren könnt. Leute die Burgen besuchen haben im Durchschnitt zu sagen wir mal 70% ein Faible für das Mittelalter und wenn 10 von ihnen euren Flyer mit nach Hause nehmen sind das eventuelle 10 neue Leser.

Visitenkarten, Homepage und Facebook:

Unterschätzt sie nicht, die obligatorische Visitenkarte, die auf eure Homepage verweist, wo mehr über das Buch steht. Eine ausführliche Leseprobe macht es dem potentiellen Käufer leicht eine Entscheidung zu fällen. Auf der Homepage könnt ihr zudem die gängigsten Verkaufslinks einstellen – von der Verlagsseite über Amazon bis hin zu etwaigen Buchhändlern, die euer Werk führen.

Außerdem sind Visitenkarten platzsparend bei der Auslegung in Geschäften eurer Zielgruppen. Mir ist es schon passiert das ich zu hören bekam, der Platz ist leider begrenzt, woraufhin ich die Visitenkarten zückte und diese eher angenommen wurden.

In der heutigen Zeit sind sie preisgünstig zu erwerben. Hat man einen hochwertigen Drucker und verfügt über Grafikkenntnisse sowie Zeit kann man sie auch selbst drucken. Hochwertiges Papier dafür bekommt man mittlerweile in einer 100er Packung. Wie ihr das letztlich händelt bleibt ganz euch überlassen.

Ich will hier auch noch mal auf den Facebook-Auftritt eingehen. Postet Textschnippsel, Cover und Klappentext sehr wohl in den diversen Buchgruppen. Aber und jetzt kommt wieder der große Aufwand wie bei jeder Werbung, überlegt euch was dabei.

Worauf wollt ihr gerade aufmerksam machen?

Auf die Neuerscheinung eures Buches? Dann immer her mit allen nötigen Infos, wie Titel, Klappentext, Cover, ISBN, Seitenzahl und hängt darunter einen Verkaufslink.

Oder geht es euch vielmehr darum auf einen Folgeband aufmerksam zu machen? Auch kein Problem, weist darauf in eurem Posting hin und wenn ihr schon beide Cover habt dann hängt sie dran. Das zeigt dem Leser zum einen dass es sich nicht um einen Einzelband handelt und macht auch noch mal auf den Vorgänger aufmerksam.

Doch, Leute, teilt den Beitrag nicht am selben Tag in allen Buchgruppen.

Ich habe mir für die Werbung mittlerweile eine eigene Excel-Datei angelegt, wo ich die Gruppennamen stehen habe und an welchen Tagen überhaupt geworben werden darf und daneben noch das Datum dazu, damit ich weiß, wann ich dort geworben habe. Massenpostings gehen bedauerlicherweise unter, da kann euer Buch noch so gut sein.

Eines bei all diesen Werbemöglichkeiten bleibt jedoch unbestritten: ihr müsst euch die Zeit dafür nehmen, um diesen Faktor kommt ihr nicht herum.

Ein Hinweis noch: Manche Lokalitäten verfügen über einen geringen Platz und werden euch schreiben, dass sie nur eine begrenzte Anzahl von Flyern und Lesezeichen annehmen können. Damit sind im Schnitt nicht mehr als maximal 50 Stück gemeint. Weniger zu schicken ist manchmal auch mehr. Bietet zudem an, dass ihr bei Bedarf gerne weitere Werbemittel zur Verfügung stellt. Oder ihr werdet wie immer selbst aktiv und meldet euch nach im Schnitt würde ich mal sagen 4 - 6 Monaten.

Ich hoffe, mit diesem Beitrag konnte ich euch einen groben Überblick über die Werbemöglichkeiten abseits von Massenpostings auf Facebook geben und jetzt ein fröhliches Werben. :)


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