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  • Monika Grasl

Buchpreisbindung


Ich möchte heute mit euch über ein Thema reden, dass vielen von uns sehr wohl vom Namen her ein Begriff ist, anderen wiederrum so gar nichts sagt: Die Buchpreisbindung.

Was genau hat es mit diesem Wort eigentlich auf sich?

Nun in kurzen Worten ausgedrückt ist die Buchpreisbindung ein Gesetz, welches den Verlagen und Importeuren in den einzelnen Ländern vorschreibt zu welchem Preis ein Buch - unabhängig vom Genre - verkauft wird. Hierbei sind signifikante Unterschiede zwischen beispielsweise Deutschland und Österreich zu erkennen.

Am deutlichsten wird die Buchpreisbindung dann, wenn man in den kleinen österreichischen Buchladen geht, dort mit seiner Bestellliste auftaucht und Bücher zu einem teureren Preis erwirbt als sie in Deutschland kosten.

Nun drängt sich dem schlauen Leser natürlich die Überlegung auf: "Was soll ich in der Buchhandlung, shopp ich eben online beim großen A."

Was man dabei allerdings nicht vergessen sollte, auch dieser unterliegt mittlerweile der Buchpreisbindung.

Wo jetzt der Vor- und wo der Nachteil bei diesem Gesetz liegt?

Nun der Vorteil liegt in jedem Fall darin, dass die großen Ketten und Internetriesen den kleinen Buchhändler nicht vom Markt vertreiben können. Dumpingpreise sind somit ausgeschlossen. Die Beratung und die Möglichkeit ein Buch innerhalb von 24 Stunden in der Buchhandlung des Vertrauens ohne jegliche Sonderkosten abzuholen bietet hierbei einen großen Nutzen. Denn seien wir ehrlich, wir gehen meist mit noch ein paar Büchern mehr aus dem Laden ;)

Abgesehen davon profitieren so auch die Debütautoren von Verlagen, da sich diese nicht ausschließlich auf Erfolgsautoren aller Fitzek, Hohlbein und Co. stützen, sondern auch mal Experimente wagen können.

Hinzu kommt der Umstand, dass der Verlag den Preis festsetzt. Er kann so also auch mal kurzfristige Aktionen ausrufen, sollte ein Buch sich nicht so gut verkaufen oder gerade um die Veröffentlichungstage herum mit einer Sonderaktion hervor treten.

Natürlich gibt es keinen Vorteil ohne Nachteil:

Der freie Wettbewerb in dem Sinne ist durch die Preisbindung unterbunden. Daraus resultiert ein recht hoher Preis bei Büchern. Andererseits sollte einem ein Kulturgut in welches ein nicht zu bezahlender Faktor an Schreibarbeit investiert wird doch auch sein Geld wert sein.

Und ja, die Möglichkeit das Buch günstig über das große A oder sonst einen Onlinehändler zu beziehen ist somit auch nicht gegeben.

Betrachtet man es also genau kommt man um die Buchpreisbindung nicht herum. Man zahl den für sein Land festgesetzten Preis und wird sich als Leser damit abfinden müssen. Außer natürlich man wartet darauf, dass Bücher über Privatverkäufer angeboten werden, die wiederrum nicht der Preisbindung unterliegen. Ähnlich verhält es sich mit Mängelexemplaren. Allerdings sollte man in beiden Fällen mal genau hinsehen, welche Verlage das sind, die hierbei angeboten werden. Zumeist die Großverlage, die ohnehin jeder kennt. Kleine wird man in solch einem Fall eher vergeblich suchen, obwohl sie eine genauso gute und manchmal auch bessere Qualität abliefern.

Unterm Strich bin ich der Ansicht, dass der Mensch sich mit der Buchpreisbindung und dem dahinter stehenden Gesetz längst abgefunden hat. Der wahre Leser wird sich weiterhin seine Bücher kaufen - egal wo, er wird damit seiner Leidenschaft fröhnen und Autoren die Möglichkeit geben ihre Werke in das eine oder andere Bücherregal einziehen zu lassen. Immerhin ist die Gruppe der Leserschaft eine äußerst große und jeder wird für sich das passende Buch - unabhängig vom Preis - finden.

PS: Auch E-Books unterliegen mittlerweile zu einem Teil der Buchpreisbindung, soweit es sich nicht lediglich um Auszüge handelt.

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