Bisher habe ich bei Dan Brown ja nur einmal 5 Sternchen vergeben. Der Faktor der 4 Sternchen scheint sich fortzusetzen, denn ein entscheidender Umstand hat mir persönlich diesmal gefehlt. Welcher das war?
Nun beginn wir am Anfang und somit an dem Punkt wo ich noch die große Erwartung hatte, dass es mal wieder zu einem Showdown zwischen dem Protagonisten Langdon und der Kirche kommt. Die Rezeptur war vorhanden, das Thema äußerst gut gewählt - insbesondere in Hinblick auf unsere heutige Zeit - und der Moment eines ersten Rätselauftrags stand in der Tür. Aber, und jetzt kommt es leider, warum diesmal keine 5 Sternchen drinn sind, der Augenblick der Rätselrally war mit einem Schlag vorbei.
Beherrschte dieses zentrale Element bei den Vorgängerwerken noch die Grundthematik blieb dieser Punkt mehr oder weniger unangerührt. Ja, an einigen Stellen baut der Autor solche Situationen ein, allerdings - für einen Dan Brown Thriller - in meinen Augen zu wenig.
Dafür konfrontiert Brown die Leser mit zwei bestimmenden Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Dies zieht sich als roter Faden durch die gesamte Story, gleitet am Ende in eine äußerst düstere Zukunftsvorhersage ab und lässt einem mit einem unbestimmten Gefühl zurück. Mag die Story im ersten Moment wieder gegen die Kirche abzielen, so sei den Lesern solcher Storys gesagt es bleibt nicht dabei.
Insbesondere das Ende hat Brown diesmal nicht wie üblich gestaltet. Ansonsten legt man das Buch beiseite und denkt sich: Ja war ein guter Thriller. Diesmal fragt man sich hat der Autor mit dem Ende so unrecht?
Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall ist das Buch trotz der von mir angegebenen Schwächen äußerst interessant.
Fazit: Der klassische Rätselmarathon bleibt diesmal zwar auf der Strecke, dafür vertieft sich Brown in ein anderes - für die heutige Zeit - bestimmenderes Thema und man fragt sich am Ende, ob seine Vision so von der Hand zu weisen ist.