
Es ist soweit. Nachdem ich Ciri, Geralt, Yennefer, Zoltan und all den anderen Figuren durch ihr Abenteuer gefolgt bin ist "Die Dame vom See" das Finale dieser Reise.
Wo soll ich anfangen? Der Einstieg in die Story gestaltet sich auf den ersten Blick sonderbar. Man findet sich an einem Ort wieder, der einem so überhaupt nicht vertraut erscheint, die neu hinzugekommenen Figuren wirken dennoch als würde man sie ewig kennen. Besonders der Name Nimue ist aus den vorherigen Bändern kein gänzlich unbekannter.
Die Zeitsprünge, die der Autor einem aussetzt, sind diesmal noch weit extremer. Man begibt sich in Zeiten, Welten und Städte, die bereits mal Erwähnung fanden. Der altbekannte Umstand, dass Situationen, die erst in der Zukunft geschehen, eingeflochten werden und so das weitere Schicksal bestimmter Nebenfiguren erzählen kommt in diesem Band öfters zum Tragen. Manchmal reißt einen das somit aus der eigentlichen Handlung heraus.
Was wir in diesem Band auch in einem großen Umfang erleben ist der Krieg. Bisher hatte man ständig das Gefühl, er spiele bloß am Rande eine Rolle. Nie war man wirklich dabei, sondern erlebte die Folgen daraus bei einzelnen Figuren mit. Diesmal wird darauf besonders im Mittelteil des Buches ein großer Fokus gelegt. Im Gegensatz zu so manch anderen Autoren verliert sich Sapkowski jedoch nicht in endlosen Strategien. Vielmehr treibt er die Geschichte damit nahtlos weiter und lässt sie in etwas Enden, dass die Menschen zwischen die Fronten aus Vorurteil und Wut drängt.
Die Antipathie gegen gewisse Zauberinnen aus den Vorgängerbüchern wurden bei mir bei deren Erwähnung und Handlung keineswegs gemildert. Insbesondere am Ende zeigen sich deren wahre Absichten recht deutlich, denn im Grunde dreht sich alles um die Vorherbestimmung. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass das eigentliche Ende recht schnell abgehandelt wird. Es überkommt einen sogar das Gefühl als hätte sich der Autor bewusst das sprichwörtliche Hintertürchen offen gelassen die Story irgendwann weiterzuspinnen. Vorstellbar wäre es, allerdings bezweifle ich, dass uns in der Hinsicht noch mal was vergönnt wäre von Ciri zu lesen.
Besonders Interessant fand ich das geschriebene Ende von Geralt und Yennefer.
Fazit: Die Reihe habe ich regelrecht verschlungen. Für Leser, die etwas rund um Elfen, Magier, Hexen, Zwerge und vielen weiteren Fabelwesen suchen empfehlen sich die Bücher, denn der Fokus ist hier sehr breit gestreut und nicht jedes Wesen von dem man eine vorgefasste Meinung besitzt wird diese erfüllen.