Hannibal bildet den Finalen Band rund um den Doktor Hannibal Lecter.
Was ist also zu diesem Buch zu sagen? Ganz klar rückt die titelgebende Figur diesmal in den Fokus der Handlung. Der Autor baut den Inhalt in mehrere Teilabschnitte auf, die durch ein Drachensymbol und einem jeweiligen Innentitel gegliedert sind.
Im ersten Abschnitt erfährt der Leser, wie es mit Clarice Starlings Karriere nach dem Buffello Bill Fall weiterging. Dabei wird eines deutlich: Starling hat sich in ihrem Verhalten nicht verändert. Sie ist noch genauso schnell mit ihrem Mundwerk wie in Schweigen der Lämmer und zudem nicht gewillt sich von einer Gruppe Männer einschüchtern zu lassen. Auf was das im Laufe der Handlung hinausläuft kann man förmlich greifen und wartet nur darauf, dass der große Knall folgt.
Zeitgleich fügt der Autor neue und altbekannte Figuren zusammen, ohne das sich diese gegenseitig das Rampenlicht streitig machen. Eindrucksvoll kommt dabei vor allem Mason Verger um die Ecke. Einerseits könnte man mit ihm Mitgefühl entwickeln, im Handumdrehen wird er durch seine Handlungen dermaßen abstoßend, dass man sich fragt, welcher Zweck mit dieser Figur erfüllt werden sollte. Die Antwort darauf findet sich recht schnell und im Handumdrehen landet man in Italien.
Was hier vorherrschend ist, ist Korruption und die Angst vor einem Monster, das umgeht. Lassen wir dies so stehen kommen wir zur eigentlichen Figur, die der Autor mit uns einlädt näher kennenzulernen: Hannibal Lecter. Auf seinen Füßen dürfen wir Florenz erkunden und zugleich in seinen Gedächtnispalast eintauchen.
Wie schon in den Vorgängerbüchern schafft es der Autor immer wieder aufs neue Ecken und Kanten bei den Figuren hervorzuzaubern. Man denkt bereits alles zu kennen und zu wissen und wird doch immer wieder aufs neue überrascht. Zeitgleich treibt sich die Story von den Charakteren gestützt vorwärts und man rast förmlich auf das Ende zu.
Gegen das Ende hin wird es dann unverhofft ruhiger. Es überkommt einem beinahe das Gefühl das man eine Verschnaufpause erhält, ebenso wie Starling. Schön wären an diesem Punkt einige ausführlichere Gespräche gewesen, die dem Leser eine bessere Erklärung für das eigentliche Ende geliefert hätten. Sicherlich werden gewisse Dinge angedeutet, aber das lässt einen doch ein wenig unbefriedigt zurück.
Sei's drum. Die letzten Seiten schüren beim Lesen noch mal einen Moment darauf, wie es weitergehen könnte.
Fazit: Das Buch beginnt rasant und dieser Eindruck ändert sich bis kurz vor dem Schluss nicht. Man sollte das Buch keinesfalls mit dem Film vergleichen. Insbesondere was das Ende anbelangt. Zudem die die Figuren und die beschriebenen Szenerien ausgeschmückt und manchmal vielleicht ein wenig überladen, doch beim Lesen selbst fällt das nicht weiter ins Gewicht. Mag sein, dass einige Stellen am Ende ausführlicher hätten beschrieben werden können, aber auch so wird rückblickend klar, warum der Autor sich für diesen Schluss entschieden hat.
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