Ich sitze gerade da und suche nach den richtigen Worten für den 6. Band der Turmreihe. Das hat mehrere Gründe, die ich hier versuchen will darzulegen:
Zum ersten muss ich sagen, dass ich von diesem Band genauso beeindruckt bin wie vom zweiten. King spielt hier zwar nicht zum ersten Mal mit den Emotionen des Lesers und seiner Figuren, aber gerade Susannah bietet eine breite Palette, sobald sie erstmal durch die Tür und somit in New York ist. Ihre zwiegespaltene Persönlichkeit konnte man bereits in Band 2 kennenlernen und sie schlug sich auch immer wieder Bahn. Gerade im gesamten Aspekt der Story betrachtet, und des Umstandes, was sie hierbei erfährt, kommt dies besonders gut rüber.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir Mia dagegen absolut suspekt war. Auch wenn man dann mal ihre Geschichte erfährt wird sie mir nicht gerade sympathischer. Im Gegenteil, vielmehr wird deutlich, wie verbohrt sie in ihrer Haltung ist. Eine Haltung mit der sie jeden in ihrem Umfeld ganz bewusst in Gefahr bringt.
Der zweite Punkt, warum es mir so schwer fiel die passenden Worte für diesen Band zu finden liegt in der Zwischenhandlung. Man begleitet hier nicht nur Susannah, sondern auch Roland, Jake, Eddie, Pere und Oy. Und gerade beim letzterem kommt es zu einer Szene wo ich wirklich den Tränen nahe war. King weiß, wie man mit Gefühlen spielt, aber der Moment, bevor alle mit HIlfe der Manni durch die Tür treten wollen ist besonders berührend. Egal ob man ein eigenes Haustier besitzt oder nicht.
Und hier kommen wir dann zum nächsten Punkt, der mich allerdings erstmal ziemlich verwirrt, wie ich zugeben muss. Nämlich den Umstand, warum Roland und Eddie an einem ganz anderen Ort landen, als zunächst beabsichtigt. Im weiteren Verlauf der Story wird dieser Umstand sehr wohl klar und King scheut hier nicht zurück einen King in die Geschichte einzubauen. Ebenso wird mehr und mehr klar, welche Welt die reale Welt ist. Als es zur Begegnung Roland und King kommt geht man sogar davon aus, dass es in einer Katastrophe enden wird. Erstaunlicherweise ist das gar nicht mal der Fall, vielmehr wirkt auch diese Szene mit sehr vielen Gefühlen beladen.
Ähnlich wie es im letzten Abschnitt der Fall ist. Jake und Pere tauchen in New York auf und müssen sich an die Fersen von Susannah heften. Es ist noch nicht ganz klar, was einem hier dann erwarten wird. Stattdessen bekommt man durch Susannah einen ersten Eindruck von den Vampiren, dem scharlachroten König und den niederen Männern. Und wie schon im letzten Band lässt uns King mit einem offenen Ende zurück. Wobei man froh ist bereits den letzten Teil zu Hause zu haben. Denn nun steuert alles auf das Finale hin und es gilt noch viele offene Fragen zu klären.
Fazit: Der 6. Band ist in meinen Augen mit genauso vielen, wenn nicht sogar mehr, Gefühlen belanden wie Band 4. Susannah steht dabei im Fokus und obwohl in vielen REzensionen geschrieben wird, dass dies alles nichts weiter als ein überlanger Prolog sei, kann ich diese Meinung nicht teilen. Vielmehr zeigt der Autor hier eine Seite an Susannah, welche sie wohl selbst zuweilen erschreckt. In jedem Fall will man nun wissen, wie die Reihe ausgeht.
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