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  • Merfyn

Einen Untergebenen


Eigentlich wollte ich ja zum Präsidenten und Herrscher über Nitra. Bedauerlicherweise muss ich noch vor seiner Tür warten, da er gerade jemanden empfangen hat. Ich weiß nicht wen, aber die Unterhaltung ist in jedem Fall hitzig genug, um sie durch die Tür zu hören. Der Umstand, dass neben mir eine Gestalt steht, die selbst mir einen kalten Schauder über den Rücken jagt macht es nicht besser. Ich versuche mir also die Zeit zu vertreiben und wage mich daran denjenigen zu befragen.

„Schöner Tag heute, was …?“

„Tokolosh, Dämonenbote. Und nein. Der Tag ist beschissen. Wir verlieren gerade das Beste, was Nitra zu bieten hat an einen beschissenen Prinzen.“

„Dein Name sagt mir etwas. Du bist ein enger Vertrauter von Präsident Ose, nicht wahr?“

„Allerdings.“

„Wortkarg, wie mir scheint auch.“

„Schön den Mund halten, Bote. Du kannst vom Glück reden, wenn der Präsident dich überhaupt noch empfangen wird.“

„Was verliert er denn so kostbares?“

„Das geht dich wohl einen verdammten Dreck an.“

„Wenn du weißt, dass ich ein Bote bin, dann wird dir auch klar sein, wer ich genau bin. Ich habe außerdem eine recht gute Vorstellung davon, was oder besser gesagt, wen dein Präsident da gerade hergeben muss.“

„Was fragst du mich dann? Wir wurden eindeutig hintergangen, wenn es schon überall die Runde macht.“

Bevor ich auch nur den Hauch einer Möglichkeit habe weiter mit dem Dämon zu reden, der allseits dafür bekannt ist sein Umfeld mittels Gedankenkraft in den Wahnsinn zu treiben, wendet dieser sich ab und lässt mich stehen. Zeitgleich geht die Tür auf und die von mir erwarteten Gestalten erscheinen auf der Schwelle. Der Umstand, dass meine Gegenwart gänzlich ignoriert wird stört mich weit weniger als man vermuten möchte. Ich werde noch die Gelegenheit haben mit diesen beiden zu reden, aber erstmal wage ich mich in die Höhle des Löwen – pardon Leoparden.

Bis zum nächsten Mittwoch, euer Merfyn.

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