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  • Merfyn

… Andy


Vor einiger Zeit hatten wir bereits das Vergnügen mit einem jungen Mädchen zu sprechen. Damals war es Kira, heute darf ich Andy ein kleines Stück durch den Untergrund begleiten. Sie ist eine durch und durch loyale Person. Jedenfalls was ich bisher in Salomos Gegenwart feststellen konnte.

„Andy, sind deine Eltern stolz darauf, dass du Salomo so nahe stehst?“

„Meinen Eltern ist es gleich, solange ich den für mich richtigen Weg gehe.“

„Das hört sich beinahe so an, als wären sie mit deinem Handeln nicht einverstanden. Oder kommt mir das nur so vor?“

„Viele von den Alten haben sich unter Salomo etwas anderes erhofft. Darauf gewartet, dass er ihnen Freiheiten zugesteht, die noch nicht möglich sind. Wir können einfach noch nicht alle an die Oberfläche treten und unseren angestammten Platz zurückfordern. Es würde die Dämonen gegen uns noch mehr aufbringen. Abgesehen davon gibt es solche, wie Adam, die den Dämonen sogar ganz offen nachweinen. Für die wäre es am besten, wenn sie aus der Gemeinschaft verschwinden würden.“

„Warum? Zählt deren Meinung nicht?“

„Sie bringen damit alles durcheinander. Sie säen Zwietracht, wo Einigkeit sein sollte und sie fordern mit ihrem Verhalten einen weit größeren Krieg heraus, als eigentlich notwendig wäre.“

Mag sein das es mir nur so vorkommt, doch drängt sich mir das Gefühl auf mit Salomo zu reden und nicht mit Andy. Hierbei wird sehr deutlich, dass vor allem die jungen Menschen ihm nachlaufen. Zwar mit einigen Ausnahmen, aber ich versuche nach wie vor unparteiisch zu sein und mir mein eigenes Bild zu machen.

„Loyalität ist demnach wohl der einzige Schlüssel zum Sieg gegen die Dämonenfürsten, verstehe ich das richtig?“

„Genau. Salomo ist fähig und weiß, was er uns aufbürden kann. Er würde niemals von einem von uns unmögliches verlangen. Wenn wir in den Krieg ziehen macht er es genauso. Sterben wir, wird er uns gewiss folgen. Anders als die Dämonenfürsten, die für sich kämpfen und arbeiten lassen. Sie sehen in den Menschen nichts als Sklaven und wollen uns von der Welt streichen.“

„Mir kam zu Ohren, dass es Verbindungen zwischen Dämonenfürsten und Menschen geben soll.“

„Eine Widernatürlichkeit! Menschen sollten bei ihresgleichen bleiben und Dämonen sind einzig Verführer, die unsere Schwachstellen mit solchen Verbindungen herausfinden wollen. Wenn mir je einer begegnet, der mit einem Dämon eine Beziehung unterhält werde ich nicht zögern diesen Verräter zur Strecke zu bringen. Nichts von unseren Plänen darf an die Oberfläche gelangen und noch weniger davon an die Ohren der Dämonenfürsten. Sie würden es sofort zu ihrem Vorteil nutzen.“

„Man könnte aber auch sagen, dass sich das umgekehrt genauso verhält, oder nicht?“

„Die Menschen brauchen keine derartigen Informationen – nicht auf diese Art. Wir beschaffen sie uns ehrlich, indem wir uns in Gefahr begeben und die Dämonen ausspionieren.“

„Dabei haben bisher aber nur alle anderen ihr Leben verloren. Salomo jedenfalls nicht.“

„Wage es nicht so über ihn zu reden! Er ist wichtig für den Erhalt der Menschheit. Unter seiner Führung werden wir wieder zu alter Stärke zurückkehren. Und jetzt verschwinde, Dämon. Ich habe schon viel zu lange mit dir gesprochen.“

Oh ja, das war als hätte ich gerade mit Salomo in der weiblichen Ausführung geredet. Ich mache mich nun auf die Suche nach einem vernünftigen Gesprächspartner und hoffe, dass ich hier unten noch so einen finden werde. Bis dahin verbleibe ich euer Merfyn.

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