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Merfyn

… und sieht Greg beim Trinken zu


Wie letztens schon sitze ich nach wie vor in Didis Waggon und diesmal an einem Tisch gemeinsam mit Greg.

„Kann nicht sagen das es mich freut, Dämon.“

„Ähh, Dämonenbote, wenn ich bitten darf.“

„Wo liegt da schon der Unterschied?“

„In der Rangordnung und … Verdammt, ich stelle hier die Fragen! Also, Greg, deine Aufgabe zu Beginn des Buches ist eigentlich ziemlich beschränkt, nicht wahr?“

„Kann mich nicht darüber beschweren. In Anbetracht meines Lebens erscheint es mir eine äußerst angenehme. Ich kann hier sitzen, Schnaps trinken und was rauchen. Gibt es irgendwas, das ein Mann lieber machen könnte? Mal abgesehen davon das eine Frau nicht schlecht wäre.“

„Ah, jetzt kommen wir der Sache schon näher. Bemitleidest du dein Leben?“

„Du meinst, weil alle Salomo in den Arsch kriechen und solche wie ich dazu keinen Drang verspüren? Nein, ich finde es ganz großartig, dass meine Söhne ihm wie die Trottel nacheifern wollen und sich zu Dingen herablassen, die man einem Dämon sehr wohl antun kann, aber dabei die Konsequenzen berücksichtigen sollte, wenn die uns wirklich mal hier unten finden. Dann werden sie uns allen den Arsch aufreißen. Andererseits verdienen es einige von ihnen.“

„Gut ich mag nicht gerade als der Hellste gelten, aber selbst mir ist klar, dass in dem Fall purer Sarkasmus durchkommt. Du beweinst diejenige, die du auf dem Gewissen hast also nicht?“

„Frag mich noch mal was über all die und ich zerlege dich auf deine Einzelteile, Dämon!“

„Dann lassen wir das lieber. Nach dem, worüber du nicht reden willst bekommt deine Figur plötzlich eine ganz neue Rolle zugespielt. War es eine bewusst Entscheidung von dir oder geschah es in Absprache mit der Autorin und Didi?“

„Wir hatten da einige Diskussionen. Ich war es leid, als der Säufer zu gelten. Also ja, man kann durchaus sagen, dass es eine bewusste Entscheidung von mir war.“

„Bereust du sie? Einige Leser werden wissen wollen, was in diesem Moment durch deinen Kopf ging.“

„Bereuen? Ich habe schon so lange gelebt, dass ich nichts bereue. Und was ich mir dachte als ich es vorschlug war, dass ich dann wenigstens als das in Erinnerung bleibe was ich mal vor langer Zeit war. Ein tapferer Mann, der aufgrund seiner Lebensumstände hier landete.“

„Du würdest es also noch mal wagen, obwohl du die Konsequenzen daraus jetzt kennst?“

„Jederzeit. Unterm Strich ruhte das Ergebnis nicht nur auf meinen Schultern, sondern auch auf dem von einigen anderen. Ryan, Perla, Didi. Dieser komische, räudige Köter. Jeder hat ein Stück zu dieser einen Szene beigetragen. Und wenn man es umlegt das ganze direkt vor Salomos Augen und ohne das er es mitbekommen hätte. Jedenfalls nicht schnell genug. Und jetzt Dämon, lass mich alleine den Schnaps trinken und verschwinde.“

Ich bin selten einer der einer solchen Aufforderung nachkommt, aber jeder der Gregs Geschichte bereits gelesen hat weiß, warum ich es mache. Am nächsten Mittwoch komme ich wieder. Hoffentlich nicht ganz so durstig und mit ein paar Selbstgedrehten im Gepäck, sonst sind die Leute hier unten ja kaum zum Reden zu bringen.

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