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  • Merfyn

den Fremden unter den Widerständlern


Heute endlich habe ich ihn gefunden. Leicht war es nicht. Unter den Widerständlern ist er so was wie eine Legende und keiner weiß so recht, woher er kommt und wer er eigentlich ist. Aber für mich macht er eine Ausnahme und stellt sich meinen Fragen.

„Chris, es freut mich, dich endlich persönlich vor mir zu haben.“

„Ja, ich habe schon mitgekriegt, dass du dich hier rumtreibst, Merfyn.“

„War wohl nicht zu übersehen, was? Na ja, lassen wir das. Ich wollte vielmehr über dich reden. Es dauert doch einige Zeit, bis man erfährt was genau es mit dir auf sich hat. Ist das nicht ein Umstand der dich stört?“

„Warum sollte es so sein? Die Autorin und ich waren uns von Anfang an einig, dass ich in diesem Buch lediglich eine Schattenrolle spiele.“

„Diene Aussage lässt darauf schließen, dass wir von dir in den späteren Bändern mehr sehen werden. Ist das richtig, Chris?“

„Du möchtest das so interpretieren, allerdings werde ich es nicht bestätigen.“

„Ein Dementi sieht aber auch anders aus. Ich sehe schon, was etwaige spätere Auftritte anbelangt ist keiner bereit etwas zu sagen. Belassen wir es dabei und wenden uns dafür einem anderen Umstand zu. Perla. Du gerätst erst so richtig in Fahrt, als du mit ihr zusammentriffst kommt mir vor. Ist das eine Einbildung oder war sie der Schlüsse zu allem?“

„Perla ist eine Figur, die andere dazu bringt Dinge zu Hinterfragen. Sie mag Ähnlichkeit mit Didi besitzen, aber im Unterschied zur Priesterin hat Perla keine Ahnung, wie gefährlich Salomo sein kann. Mit ihren Aussagen führt sie ihn zu den unbedachtesten Entscheidungen.“

„Das hat auch Auswirkungen auf die Gruppe, richtig?“

„Mag sein. Zwar nicht auf alle, jedoch sehr wohl auf einen großen Teil und genau der ist letztlich der Entscheidende. Man kann also sagen, das ihr Auftauchen kein Zufall ist und die Risse innerhalb der Gemeinschaft dadurch erst so richtig zum Vorschein kommen.“

„Das erklärt nicht, wieso du plötzlich von der Bildfläche verschwunden bist. Willst du uns dazu etwas sagen?“

„Ich könnte sehr wohl, aber es würde die Handlung vorwegnehmen und das sollte nicht der Fall sein. Der Leser wird es im Laufe der Zeit verstehen und hoffentlich nachvollziehen können.“

„Darf man das so verstehen, dass du die Unterhaltung mit mir als Beendet betrachtest?“

„Genauso ist es, Merfyn. Wir werden uns sicher noch mal über den Weg laufen. Ich kenne dich nämlich zu gut. Dich wird man nicht los.“

Wahre Worte, die ich gar nicht abstreiten will. Da kennt mich einer verdammt gut und genau so sollte es auch sein. Wer jetzt richtig neugierig auf Chris’ Rolle ist, dem empfehle ich das Buch zu lesen und sich zu fragen, ob wir ihn nicht doch noch mal wiedersehen werden. Ich für meinen Teil mache mich auf zu meinem nächsten Mittwochsgast. Euer Merfyn.

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