Nachdem ich Alex und die Untergrundbewegung zurückgelassen habe befinde ich mich nun auf den Weg nach Breslau. Ich muss beide Seiten befragen. Doch bevor ich vor den Regenten der Stadt treten kann haben mir meine müden Beine den Dienst versagt. Glücklicherweise begegnete ich einem fahrenden Händler der sich als Erik Trading vorstellte.
„Hast Glück, das ich vorbeigekommen bin.“
„Ja, danke, Erik. Mal eine Frage, du belieferst doch die Menschen mit Nahrung, Fellen und Kräutern.“
„Und? Jeder muss schließlich zusehen wo er bleibt. Was sollte ich sonst machen? Mich dem Untergrund anschließen?“
„Wäre das nicht weit sicherer, als hier durch die Gegend zu fahren?“
„Mag sein, aber ich bin keiner, der sich versteckt. Andererseits bin ich auch kein Kämpfer. Ich bin … Händler. Tauschwaren sind mein Geschäft und davon wird mich auch nie einer abbringen. Ganz gleich was manche Menschen im Untergrund behaupten möchte, die Dämonenfürsten trachten uns nicht allen nach dem Leben. Durch Salomo mag es jetzt gefährlicher sein, als Mensch sich hier oben frei zu bewegen, aber solange man sich aus Streitigkeiten heraushält und für keine Seite Partei ergreift kann man überleben.“
„Hört sich ein wenig an wie bei einem Dämonenboten.“
„Ach ja? Mir ist bisher noch keiner begegnet.“
„…“
„Was? Habe ich dich irgendwie beleidigt?“
„Nein, überhaupt nicht. Ich find es echt großartig, wenn ich neben einem Menschen sitze, der mir erklärt, dass er noch nie einen Dämonenboten gesehen hat und genau neben ihm einer sitzt.“
„Wirklich? Du bist ein Dämonenbote? Hab mir euch irgendwie anders vorgestellt.“
„Was soll das den heißen?“
„Na eindrucksvoller. Größer. Nicht unbedingt einen der sogar zu müde ist zum Laufen und vom Fliegen will ich gar nicht reden. Wozu hast du die Dinger an deinem Rücken?“
„Hab mich unlängst verbrannt. Und hör mal, ich stelle hier die Fragen.“
„Na dann frag.“
„Nein, jetzt mag ich nicht mehr. Außerdem sind wir schon kurz vor Breslau. Also lass mich hier einfach absteigen.“
„Die halbe Wegstrecke kannst auch noch sitzen bleiben.“
Wie es scheint zieht es Merfyn gerade vor den Beleidigten zu spielen. In dem Fall übernehme heute ich die Verabschiedung. Keine Sorge, bis zum kommenden Mittwoch ist Merfyn mit ausreichend Wein und Frauen sicher wieder dazu zu bewegen für euch durch Breslau zu streifen. In dem Sinne verabschiedet sich heute die Autorin dieses verrückten Haufens. *ich muss echt noch mal mit Erik über seine Umgangsformen reden. Kann doch nicht jedes Mal Wein einkaufen gehen, wenn Merfyn beleidigt ist*