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  • Merfyn

… Kira


Nachdem ich unlängst das Gespräch mit Ryan gesucht habe, bin ich natürlich gleich wild entschlossen und stürze mich regelrecht auf seine Helferin. Gut, stürzen ist jetzt ein wenig übertrieben. Das Mädchen ist gerade dabei ein Schwert zu schmieden, also …

„Das wird ein Pfeil, Merfyn.“

„Pfeil? Schwert? Wo liegt da der Unterschied?“

„In den Arbeitsstunden und solange Ryan mich nicht für das ganz besondere Stück braucht kann die Arbeit nicht liegen bleiben.“

„Ja, wo du es gerade ansprichst – hat er dich je aktiv zur Mithilfe aufgefordert?“

„Wer, Ryan? Nein, aber ich bin nicht blöd. Er ist nicht der Typ der um Hilfe bittet. Er ist aber auch nicht der, der sich erwartet, dass man ihm bei einem gefährlichen Unternehmen den Arsch rettet. Am liebsten wäre es ihm ohnehin, wenn ich mich aus allem raushalten würde.“

„Ist aber schon aufgrund deiner Liebschaft nicht möglich, oder?“

„Mir ist klar von wem du redest, Merfyn. Aber ich werde seinen Namen sicher nicht erwähnen und damit allen Lesern die Handlung versauen. Mag aber sein, dass du recht hast. Ich war ohnehin nie eine, die vor irgendwas davongelaufen ist. In der heutigen Zeit können wir uns derartiges auch nicht mehr leisten. Wir müssen zusehen, dass ein miteinander funktioniert und das fängt schon in den eigenen Reihen an.“

„Ja, die Unstimmigkeiten hier unten sind mir nicht entgangen. Ist wohl etwas, dass bei allen Widerständern gleich ist, meinst du nicht?“

„Ich kann nur nach dem gehen, was mir erzählt wurde und nein, das ist ganz sicher nicht der gewöhnliche Alltag. Im Gegenteil. Salomo ist ein … mir fällt kein besseres Wort als Tyrann ein. Er glaubt mit seinen Männer sich alles erlauben zu können und geht gleichzeitig selbst die geringsten Risiken ein. Für ihn sind wir nichts weiter als ein paar Dummköpfe die blind genug waren ihm von Anfang an nachzulaufen. Das ist etwas, wofür wir nun bezahlen müssen.“

„Bereust du es hier zu sein? Du könntest doch auch gehen?“

„Salomos Untergrundbewegung verlässt man nicht so einfach, auch wenn er es immer wieder sagt. Es ist nicht die Wahrheit und das werden die Leser bei einigen Szenen sehr deutlich erfahren. Eines ist jedoch auch sicher: Sein Name bleibt in Erinnerung. Alle, die über ihn reden werden nur zwei Aussagen liefern. Entweder ist er für sie ein Held oder ein Verräter. Da kann man sich nur selbst eine Meinung bilden, wenn man unsere Geschichte kennt. Die von jedem von uns. Wobei sich manche sicher gleichen, aber andere sind einfach nur Mitläufer und blind gegenüber Salomos Handlungen. Mehr habe ich dazu nicht mehr zu sagen. Ich muss jetzt weiterarbeiten.“

Eines kann man Kira für ihr Alter nicht absprechen, sie spricht wie jemand, der bereits seit Jahrzehnten auf dieser Welt wandert. Und ebenso wird deutlich, dass sich im Untergrund zwei Lager geformt haben. Die einen, die sich vorstellen könnten zurück in das gewöhnliche Leben zu kehren und auf die Milde der Dämonenfürsten zu hoffen und jene, denen es nach einem Krieg verlangt. Ich werde mich weiter durch den Untergrund begeben und am kommenden Mittwoch wieder für euch berichten. Euer Merfyn.

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