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  • Merfyn

... Decarabia


Ich lass die Inseln hinter mir und gebe mich mitten hinein in das Herz von Europa. Erstaunlicherweise zieht es mich immer wieder hierher an jenen Ort, der mir allmählich so vertraut erscheint, dass ich es selbst kaum für möglich halten kann: Wien sieht mich doch wieder. Im Gegensatz zu sonst stehe ich jedoch nicht hoch oben über dem Schloss Schönbrunn sondern direkt darin und außerdem stehe ich nicht sondern sitze dem Herrscher der Stadt gegenüber.

„Merfyn, dich wird man eindeutig nicht los.“

„Nein. Ich wurde auch von der Autorin hergeschickt, die meinte, es kann nicht schaden einen Blick auf Euch zu werfen.“

„Mag sein. Ich würde gerne das Gegenteil behaupten.“

„Seid Ihr eigentlich enttäuscht, wie sich alles entwickelt hat?“

„Nein. Es ist schön zu erkennen, dass auch anderen ihr Platz im Mittelpunkt zugestanden wird. Zudem ist es wichtig für dich Handlung. Wenn man sich anfängt auf einige wenige Persönlichkeiten zu konzentrieren rücken die Nebenfiguren in den Hintergrund.“

„Ihr seid aber allesamt Gestalten, die sich unaufdringlich in den Mittelpunkt drängen?“

„Drängen würde ich es nicht nennen. Wir sind nur einfach allgegenwärtig, was das Leben nun mal mit sich bringt. Gewisse Dinge lassen sich da nicht mehr beeinflussen.“

„Und anderes hat man nur bis zu einem bestimmten Grad in der Hand, so wie es bei Euch der Fall ist.“

„Ich weiß worauf du anspielst, Merfyn. Ich werde das mit keiner weiteren Silbe kommentieren. Dafür reicht meine Zeit nicht und ich bin auch gar nicht gewillt es auszuplaudern.“

„Trotzdem, hattet Ihr nie einen Moment, wo Euch Zweifel geplagt haben?“

„Nein.“

„Egoismus pur demnach, ja?“

„Wenn du es so bezeichnen willst ist das deine Sache. Ich habe noch genügend anderes zu erledigen als hier zu sitzen und mir diesen Unsinn anzuhören. Du bist ein gern gesehener Gast, Merfyn. Genauso gerne sehe ich es, wenn du meine Stadt wieder verlässt.“

„Werde ich aber noch nicht und das solltet Ihr wissen!“

„…“

Schweigen. Mir scheint, dass ist eines der Mittel zu denen die Dämonenfürsten besonders gerne greifen, wenn sie sich nicht in der Lage sehen mit einer Situation umzugehen. Soll es so sein. Der nächste Gesprächspartner ist gewiss gesprächiger. Also auf zu neuen Taten und hinein ins Vergnügen.

Da der kommende Mittwoch der 01.01.2020 ist und ich diesen sicherlich in einem Cola-Rum Koma verbringen werde folgt die nächste Ausgabe "Merfyn fragt ..." am 08.01.2020 und dann hab ich mein gesuchtes Gegenüber sicherlich gefunden. Bis dahin wünsch ich euch schöne Feiertage, meine Lieben.

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