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  • Merfyn

... Chris


Da ich hier noch lange nicht fertig bin und sich das auch keiner erwarten sollte laufe ich im Schloss Schönbrunn weiterhin herum und finde den Gesuchten letztlich in der Parkanlage vor, wo uns ein eisiger Wind um die Nase weht. Zugleich setzt ein leichter Regenguss ein, doch keiner von uns zieht sich unter die schützende Gartenlaube ganz in der Nähe zurück.

„Freut mich, dich noch immer hier anzutreffen. Wie geht es dir, Chris?“

„Ich kann mich nicht beklagen. Aber mir ist schon bewusst, auf was du hier hinaus willst. Wir werden jedoch trotzdem nicht darüber reden.“

„Warum weigert sich nur jeder?“

„Weil die Geschichten immer umfangreicher werden und du mit deinen Fragen uns versuchst in die Enge zu treiben. Außerdem hast du seit neuestem deinen Arbeitsvertrag mit der Autorin noch mal grundlegend überarbeiten müssen, vergiss das mal nicht. In Anbetracht der Umstände ist das auch keine große Überraschung, nachdem was du in den vorherigen Bändern aufgeführt hast, oder?“

„Ach bitte, das waren ganz gewöhnliche Standardfragen.“

„Die zum Teil schon die halbe Handlung verraten hätten.“

„Ist doch gar nicht wahr! Außerdem sind wir wegen dir hier. Du sollst meine Fragen beantworten und nicht ich mich rechtfertigen müssen!“

„Na dann stell mal eine vernünftige Frage, Merfyn.“

„Schön, warum hast du es bekommen?“

„…“

„Na los. Du hast gesagt eine vernünftige Frage. Das ist eine soweit ich informiert bin rennst du regelmäßig damit durch die Gegend und liest daraus. Wenn du also nicht gerade über den anderen sonderbaren Umstand von dir reden willst wird es das sein, auf was es hinausläuft.“

„Es ergab sich so. Die Dämonenfürsten sahen es für das Beste an und die Engel ebenfalls.“

„Du meinst Gabriel.“

„Die Engel.“

„Gabriel vertritt alle Engel, Chris. Er war es also, der dich dazu brachte es an dich zu nehmen und zu verwahren. Wozu?“

„Damit es nicht in die falschen Hände gerät.“

„Und deine sind die einzig richtigen?“

„Na jedenfalls sind sie besser geeignet als deine, oder?“

„Ach nur, weil mich der Inhalt nie großartig interessiert hat. Aber wenn wir schon dabei sind. Lässt du mich einen Blick hineinwerfen?“

„Wozu? Es interessiert dich doch nicht. Außerdem ist es kein Ausstellungsstück. Es ist wichtig für die Geschichte der Dämonenfürsten und der Menschheit – von den Engeln ganz abgesehen. Und ich hätte abgesehen davon eher vermutet, dass es dir hier und heute um eine Unterhaltung betreffend Vincent geht.“

„Mit dem hatte ich schon das Vergnügen und der hat mich vor die Tür gesetzt.“

„Wundert mich nicht. Ihr beide geht euch ständig an die Kehle, wenn ihr Euch über den Weg lauft. Woran liegt das wohl?“

„Na ganz sicher nicht an mir. Ich bin die Freundlichkeit in Dämonengestalt und äußerst umgänglich. Noch dazu reinlich und pflegeleicht, was man von ihm nun wirklich nicht behaupten konnte, oder?“

„Sei mal besser vorsichtig das er das nicht zu hören bekommt. Und du weißt besser als jeder andere warum er in Wahrheit so angepisst dir gegenüber ist. Man hätte ja alles vermutet, aber nicht, dass er mal in so eine Situation kommt und dann auch noch Hilfe benötigt, weil er alleine nicht mehr weiterweis.“

„Dafür kann ich doch nichts! Das alles war überhaupt nicht meine Schuld – nichts von alldem, was passiert ist.“

„Mag sein, aber du verstehst es trotzdem ihn bis aufs Blut zu reizen und als ob das nicht genügt glaubst du auch noch, dass es jemand großartig interessiert, was du denkst?“

„Hey ich habe darum sicher nicht gebeten. Ich hätte sogar gut und gerne darauf verzichten können. Und außerdem was wird das hier?“

„Deine Fragestunde, Merfyn. Mit dem Unterschied, dass wir den Spieß soeben umgedreht haben. Und jetzt muss ich los, bevor du noch mehr erzählst, dass noch keiner erfahren soll.“

„…“

Ich glaub es ja nicht! Ich wurde soeben verarscht. Na wartet nur bis zum kommenden Mittwoch, das wird sich alles rächen, sobald ich den nächsten Protagonisten vor mir habe. Mir egal ob der was dafür kann oder nicht.

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