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  • Merfyn

… Furcas


Nachdem die letzten Begegnungen nicht so super gelaufen sind habe ich mich in der letzten Woche davon erholt und bin nun voller Tatendrang dabei es wieder besser zu machen. Mein Reiseziel habe ich auch endlich erreicht. Die dazugehörige Brücke liegt hinter mir und vor mir steht ein Ritter. Der einzige unter den Dämonenfürsten und sein Name lautet Furcas.

„Mein Herr, es ehrt mich, dass Ihr mir die Möglichkeit zugesteht Euch einige Fragen zu stellen.“

„Dann beeil dich, Bote. Ich bin vielbeschäftigt und kann nur wenig Zeit erübrigen.“

„Gewiss. Ihr regiert eine Stadt, die im Gegensatz zu so manch anderer eine kleine ist und doch über eine große Geschichte verfügt. Wie kam es dazu?“

„Dies ist tatsächlich schnell erklärt. Ich zog mit meinen Legionen durch die Länder und stellte fest, dass viele Dämonenfürsten bei meinem Auftauchen bereits über eine eigene Heimstatt verfügten. So mancher wollte mich in seine Dienste stellen und mir im Gegensatz dazu eine Stadt zukommen lassen. Mein Naturell erlaubt jedoch kein derartig einfaches Geschenk. Es stellt eine Beleidigung dar und so lehnte ich bei jedem Dämonenfürst freundlich doch bestimmt ab. Als ich an diesem Städtchen vorbei zog trieb mich etwas an. Es war der unbändige Drang jemanden zu unterwerfen. Meine Dämonen waren ausgehungert und lechzten nach einem Krieg. Die Menschen verbarrikadierten sich in ihren Häusern. Eine Handvoll von ihnen versuchte sich mir in den Weg zu stellen. Eigentlich war es ein ungleicher Kampf, doch ich entschied ihn trotz allem für mich. Einfach weil ich nicht als ehrloser Ritter durch die Lande ziehen und von der Gunst anhängig sein zu müssen.“

„Es hätte aber auch jede andere Stadt sein können, oder?“

„Gewiss. Doch bei diesen Leuten spürte ich Kampfgeist und das ließ mich zu einer leichten Entscheidung kommen.“

„Glücklich sind die Menschen jedoch nicht.“

„Was bedeutet schon Glück. Sie dürfen froh sein, am Leben zu sein und sich meiner schützenden Hand unterwerfen. Aufwiegler muss man natürlich hinrichten, aber das ist wie in jedem Land und in jeder Kultur.“

„Trotzdem gibt es bessere Flecken auf der Welt und auch Dämonenfürsten, die sich besser um ihre Leute kümmern.“

„Du sprichst von diesem Unsinn, der einst ausgehandelt wurde. Eine Verschwendung, wenn man mich fragt. Bedauerlicherweise möchte dies jedoch keiner hören. Aber die gegenwärtige Lage macht deutlich wohin uns das alles geführt hat. Mitgefühl und Verständnis sind Empfindungen die einem Dämonenfürsten nicht zu Gesicht stehen. Er muss Härte zeigen, ganz gleich wem gegenüber.“

„Selbst der eigenen Rasse?“

„Ganz besonders dieser! Wie sonst sollten es die Jungen unter uns lernen und verstehen? Du selbst bist durch diese Zeit deines Lebens gegangen, Bote, sonst hättest du es nicht so weit gebracht. Hat es dir geschadet? Hat es dich schwach gemacht?“

„Ich glaube nicht, dass man unsere Zeit mit der heutigen vergleichen kann.“

„Ach bitte. Jede Zeit hat ihre dunklen Stunden, doch das muss nichts heißen. Und jetzt ist es dir erlaubt zu gehen. Ich habe noch eine Veranstaltung derer ich beiwohnen muss.“

Was das für eine ist kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich bin auch nicht scharf darauf es mitanzusehen. Dennoch komme ich nun nicht umhin den ängstlichen Blick in den Augen eines Mannes auszumachen, der gerade damit beschäftigt ist eine Latrine auszuheben. Ich kenne ihn nur allzu gut und habe sein Gesicht bereits einmal gesehen. Es scheint mir, dass ich meinen nächsten Gesprächspartner bereits gefunden habe und um wen es sich dabei handelt, dass erfahrt ihr nächsten Mittwoch.

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