Ich habe den Mann bereits letzten Mittwoch erspäht und nun finde ich ihn ein wenig abseits in einer Gasse vor. Sein unsteter Blick sagt mir bereits, dass wir nicht viel Zeit haben werden, also versuche ich mich auf das wesentliche zu beschränken.
„Dein Name?“
„Bojan, Dämonenbote.“
„Deine Stellung?“
„Ich bin Sklave.“
„Wie lange bereits?“
„Seit dem Tag meiner Geburt. Jeder aus meiner Familie ist Sklave unter dem Ritter Furcas. Meine Frau, meine Söhne, meine Töchter. Bereits mein Vater und dessen davor waren Sklaven.“
„Was sind deine Träume, Bojan?“
„Träume? Wenn ich des Nachts ohne Schmerzen auf mein Strohlager falle oder mich in einer kalten Ecke der Zelle zusammenrolle und dabei nicht geschlagen oder ausgepeitscht werde, ist es für mich ein guter Schlaf. Doch Träume gibt es nicht – für niemanden.“
„Aber du musst doch einen Wunsch haben. Einen, der dir nur von einer Person erfüllt werden kann.“
„Nein. Mit derartigem hält man sich in meinem Leben nicht auf. Es ist töricht und bringt nichts als Scherereien mit sich. Verzeiht, ich muss nun gehen. Die Truppen des Herrn nahen und ich will keine Schläge riskieren.“
Verdammt, ich hätte ihn so viel mehr fragen müssen. Warum muss Furcas auch gerade jetzt seine Patrouillen ausschicken. Doch sei’s drum. Eine neuerliche Gelegenheit werde ich nicht mehr bekommen. Doch mir drängt sich der Gedanke auf, dass dieser Sklave eine entscheidende Rolle einnehmen wird.