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  • hoellenfuerstin

Buchvorstellung: Der Höllenexpress von Christopher Fowler


1966 geht es im Filmbuissnes hoch her. Namenhafte Studios buhlen um die Gunst der Zuseher, Horrorfilme erfreuen sich großer Beliebtheit und nicht nur in Hollywood wird produziert. Shane, ein Drehbuchautor, lässt Los Angeles hinter sich und fährt nach England, um sich bei Hammerfilms vorzustellen. Schnell kommen die Anwesenden ins Gespräch und Shane soll innerhalb von 5 Tagen ein Drehbuch schreiben. Einzige Bedingung, es soll auf einem anderen Kontinent spielen und so viel Blut, Horror und Grusel wie möglich beinhalten.

Während Shane noch am Grundpfeiler seiner Story hängt fällt ihm ein Brettspiel mit dem Titel "Der Höllenexpress" in die Hände.

Hier nimmt die Story ihren Lauf und Shane beginnt das Drehbuch rund um die Figuren Isabella, Nicholas, einem Pfarrerehepaar aus England und einem Zugführer zu schreiben. Dabei siedelt er die Geschichte im Zeitraum des ersten Weltkrieges an, in einer Ortschaft namens Chelmsk und hier trifft man auf die ersten Figuren der Handlung. Denn der Zug namens Ärzengel fährt stets um Mitternacht und niemand ist freiwillig bereit einzusteigen. Durch gewisse Umstände werden dies Handlungstragenden Figuren dazu jedoch gezwungen.


Dabei zeigt sich, dass ein Buch, oder in dem Fall das Schreiben eines Drehbuches, bereits einen inneren Film ablaufen lässt. Denn man fühlt sich sofort in die Story hineingezogen. In den Charme der frühen 60er Jahre Horrorfilme, wo mit vielen kreischenden Frauen, Blut und mystischen Hintergründen eine Geschichte erzählt wurde.

Das Buch ist allerdings nichts für schwache Nerven, denn an manchen Stellen wird es schon sehr detailiert, wenn der Autor von etwaigen Handlungen berichtet. Manchmal wäre hier weniger etwas mehr gewesen, aber es gleitet immerhin noch nicht ins Genre Splatter ab, was diesen Umstand wieder aufwiegt.


Das es mit dem Ärzengel eine besondere Bewandnis haben muss wird spätestens ab der Mitte des Buches so richtig deutlich. Während die Handlung hier vorangeht erlaubt der Autor dem Leser zudem einen Blick auf Shane, wenn er mit dem Verlauf seiner Geschichte hadert. Insbesondere als es um die Rollenbesetzung geht. Hier kann man sich einige der größten Namen der Filmgeschichte sehr gut für diverse Besetzungen vorstellen. Alleine der Zugführer macht da einiges her und bietet auch noch Überraschungen, die man so nicht erwartet hätte.

Isabella ist in dem Punkt genauso eine interessante Figur. Zu Beginn eher nebensächlich behandelt und ein wenig wie das unliebsame Anhängsel bekommt sie zum Schluss hin einen größeren Stellenwert, was sich insbesondere am Ende des Buches gut macht. Es schließt zudem einen guten Kreis zum Anfang der Story und des Grundgedankens von Shanes Drehbuch.


Fazit: Die Geschichte bewegt sich am Rand zwischen dem guten, alten Horror und den Anfängen des Splatter. Allerdings vermeidet es der Autor gekonnt zuviel zur Schau zu stellen und fesselt den Leser gerade damit an die Handlung.

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