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  • hoellenfuerstin

Buchvorstellung: Drei - Der dunkle Turm - Band 2 von Stephen King


Wenige Stunden sind zwischen dem Ende von Teil 1 und dem Beginn von Teil 2 verstrichen. Roland, den Revolvermann hat es ans Meer verschlagen und hier bekommt er es mit einer ersten Konfrontation zu tun: riesigen Krabbenhummern, die unverständliche Fragen stellen und beim Lesen ein Kribbeln unter der Kopfhaut verursachten.

Das Roland aus dieser Situation nicht glimpflich davon kommt ist beinahe spürbar und wird nach wenigen Seiten bestätigt. Fortan schleppt er sich den Strand entlang auf der Suche nach den dreien, die ihn auf seinem Weg zum dunklen Turm begleiten sollen. Dabei stößt man als Leser recht bald an die erste Tür und fragt sich gespannt was dahinter wohl erscheinen mag.


Es ist das New York der achtziger Jahre und konfrontiert wird man hier mit Eddie Dean. Einem Drogenabhängigen, der irgendwie so gar nicht in dieses entsprechende Klischee passt, das einem unweigerlich in den Sinn kommt. Denn erstaunlicherweise hat Eddie noch seinen Verstand halbwegs beisammen, um zu erkennen, dass irgendwas nicht ganz rund läuft.

King zeichnet hinter dieser ersten Tür ein Bild des Amerikas, welches man aus Filmen wie dem Paten und City Hall kennt. Düster, heruntergekommen und mit der Mafia gespickt, wobei man Eddie als Figur richtig lieb gewinnen kann.

Roland geht es jedenfalls so und diese Einstellung färbt beim Lesen unweigerlich ab, womit man froh ist das der erste von dreien mehr oder weniger unbeschadet in Rolands Welt gelangt.


Danach reißt das Tempo in der Geschichte kurzzeitig ab, denn man bekommt einen sehr philosophischen Eddie präsentiert und einen äußerst pragmatischen Revolvermann, der sich, wie es scheint, für jede Situation entschuldigt.


Genau das ändert sich erst hinter der zweiten Tür, denn hier taucht man ein ins Amerika der sechziger und der Bürgerbewegung. Roland handelt diesmal erstaunlich schnell und genauso hektisch rennt dieser zweite Abschnitt im allgemeinen ab. Als Leser muss man ständig auf dem Sprung sein, um den Anschluss nicht zu verlieren und beinahe scheint es, als würden sich die Figuren selbst das eine oder andere mal überholen.

Als die dritte Tür aufgeht glaubt man ja bereits zu ahnen, was sich dahinter abspielen wird. Doch man liegt falsch und wird mit einer Figur konfrontiert, die so extreme Abneigungen in Roland schürrt, wie man es von einem Mann wie ihm nicht erwarten würde.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass Jack Mort, der dritte im Bunde wirklich kein freundlicher Zeitgeist ist und so überrascht das Ende hinter der dritten Tür eigentlich nicht. Im Gegenteil, es hat signifikante Auswirkungen auf die Protagonisten, welche Roland bereits durch die Türen davor geholt hat. Solch derartige, dass man es nicht vermöglich halten will.


Nachdem dieser Punkt abgeschlossen wird lässt uns der Autor noch einen Moment Zeit, um mit den Figuren gemeinsam wieder runterzukommen. Grob umreist er die abschließende Situation und macht damit neugierig wie es im dritten Band weitergehen wird.


Fazit: Band 2 hat seine Höhen und Tiefen. Der Spannungsbogen kann nicht durchgehend gehalten werden und manchmal neigt King dazu sich in Details zu verlieren. Andererseits kann man ihm das nicht verdenken, wenn er eine Figur wie Roland von einer Welt in eine andere, völlig fremdartige, schickt. In diesem Punkt zeichnet sich King mit seinem Hang zur Detailverliebtheit aus und kann sie voll ausleben.

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