1699 in Amerika. Die Handlung schließt nahtlos an den Band 1 der Hexe von Fount Royal an. Den Stadtgründer Bidwell kennt man bereits in all seinen Facetten und er wartet sehnsüchtig auf den Urteilsspruch von Richter Woodward.
Als dieser erfolgt wird Matthew Corbett in wiedersprüchliche Gefühle verstrickt. Mehr sogar, als es im ersten Teil der Fall war. Und diesmal legt der Autor den Fokus darauf nicht nur mit den ureigensten Ängsten des Menschen zu spielen, sondern Corbett zum Helden aufzubauen.
Mit seinem wachen Geist und seinem neuartigen Denken sticht die Hauptfigur hervorragend aus der Masse hervor. Dabei kommen weitere Intrigen und Geheimnisse zu Tage, welche Fount Royal in seinen Grundfesten erschüttern und möglicherweise sogar zerstören.
Im Unterschied zu Band 1 kam mir Rachel in diesem weiteren Handlungsverlauf etwas blass vor. Beinahe als wäre sie nicht anwesend, dabei dreht sich im eigentlichen Sinne alles um sie. Das ändert sich irgendwie im weiteren Verlauf nicht allzu sehr und man bekommt das Gefühl, dass sie mehr und mehr für die Lösung des eigentlichen Falles zu einer Randfigur wird.
Worauf der Autor verzichtet ist eine unnötige Effekthascherei mit endlosem Blutvergießen. Stattdessen bringt er es fertig dem Leser ein wohliges Schauergefühl zu bescherren und einen damit bei der Stange zu halten.
Das Ende überrascht dann mit einigen gekonnten Wendungen, die man nicht zwangsläufig erwartet hätte. Rückblickend betrachtet natürlich schon, aber wenn man voll in der Geschichte drin ist geht es einem wie dem Hauptcharakter: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
In jedem Fall ein gelungener Auftakt der Reihe und ein guter Abschluss für diesen ersten und zweiten Band.
Fazit: Gerade der 2. Band rund um die Hexe und Fount Royal bietet einiges mehr an Überraschungen und Charakteren. Wirklich gelungen umgesetzt und zudem mit dem Ende auch schon ein interessanter Ausblick auf die folgenden Bücher.
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