Es ist einige Zeit zwischen Teil 1 und der Fortsetzung hier vergangen. In kurzen Ansätzen schildert der Autor zu Beginn in einer Einleitung, die letzten Ereignisse von Nano: Lüneburg, was hilfreich ist, wenn man den besagten Band nicht gelesen hat, oder wie in meinem Fall, es schon einige Zeit zurückliegt.
Ich war sehr gespannt darauf, wie das Leben von Steam und Johann in Porto sein würde. Man bemerkt schon auf den ersten Seiten, dass Steam nie die Absicht hatte eine Heldin zu sein. Dennoch ist sie es nun und davon profitiert auch Johann in gewissem Masse, denn er hat mittlerweile seine ganz eigene virtuelle Show entwickelt. Eigentlich klingt es somit nach einem recht entspannten Leben. Der Autor lässt uns jedoch nicht lange in diesem friedvollen, trügerischen Zustand. Erneute KI-Aktivitäten starten mit ungeahntem Ausmaß durch und lassen sofort den Schluss naheliegen, dass Cara dahinter steckt. Hier kommt es auch zum ersten Schwenk in der Perspektive, denn der Autor erzählt Steams Sicht aus der ICH-Perspektive, während der Rest der Story in der dritten Person gehalten ist. Das macht es für den Leser leicht zwischen Steam und den anderen Figuren zu unterscheiden.
Doch zurück zur eigentlichen Story, denn wie gesagt, erfährt man auch, was mit Cara nach dem Ende von Teil 1 geschehen ist. Oder zumindest bekommt man einen groben Eindruck, denn gänzlich in die Karten schauen lässt sich der Autor nicht. Stattdessen stößt er uns in Caras aktuelle Lage, die alles andere als rosig ist. Immerhin ist sie in Spanien gelandet und muss sich dort versteckt halten und zugleich den Verdacht, sie hätte etwas mit der KI zu schaffen aus der Welt räumen. Allerdings kann man sich bei Cara nie 100% sicher sein, dementsprechend bleibt ihr gegenüber eine gewisse Skepsis, bis zu einem entscheidenden Moment, als die Sleeper auftauchen. Zu erwähnen, was oder wer sie sind kann man gar nicht, ohne nicht gleich einen riesigen Spoiler abzusetzen - also schweige ich an der Stelle mal.
Was mir letztlich besonders gefiel, war das Ende der Geschichte. Führt man sich die ganze Story vor Augen, hat der Autor hier einen grandiosen Schlusspunkt gesetzt.
Fazit: Ein gelungener Cyberpunk - Roman, von dem man nicht genug bekommen kann und bei dem man traurig ist, wenn man die letzten Seiten erreicht hat.
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