Sunset Island ist einer der bekanntesten und beliebtesten Orte für Touristen. Über die Fähre von Ray erreicht man die kleine Insel im Nirgendwo. In Rays Augen handelt es sich in 90% der Fälle um verwöhnte, neureiche, junge Erwachsene und mit seiner Abneigung diesen Gegenüber hält er genauso wenig hinter den Berg, wie der großteil der Bewohner von Sunset Island. Doch sie alle sind von den Touristen ca. 3 Monate im Jahr abhängig und so schlucken die meisten ihren Groll hinunter.
Ray jedoch kann es nicht und als er von einem dieser Neureichen zu einem Segelausflug angeheuert wird, lehnt er barsch ab. Ob es sich dabei um eine kluge Entscheidung handelt bleibt offen, sie steht jedoch nicht in einem kausalen Zusammenhang mit den Ereignissen, die sich später in der Story ergeben. Denn der Bürgermeister von Sunset Island hat vor einiger Zeit einem Ölbohrkonzern die Genehmigung für eine Bohrinsel unweit der Insel erteilt. Diese stoßen auch bald auf etwas. Was genau lässt sich zu dem Zeitpunkt nicht genau sagen, aber bereits nach wenigen Seiten ahnt man, dass der beschauliche Touristenort eine ziemliche Katastrophe erleben wird.
Ich dachte ja zunächst, dass der Autor hier mit einem Urzeitlichen Wassermonster arbeiten wird, alller Megalodon oder Mosasaurier. Weit gefehlt und ebenso war ich mit einigen anderen Vermutungen auf dem Holzweg, bis sich das Ding erstmals zeigte. Ich kann nicht genau sagen, was es letztlich sein sollte, hege jedoch eine Vermutung.
Jedenfalls kann man sagen, dass drei Figuren in der Story deutlich hervorstechen: Ray, der Fährmann, Big Mo, die Wirtin von Sunset Island und Dubois, eine Figur, die zufällig in die Story hineinstolpert. Die übrigen Charaktere, sind zwar vorhanden, bleiben aber etwas blass im Vergleich zu diesen drei. Der Bürgermeister ist durchaus noch eine Person, die man erwähnen kann, allerdings mehr auf Grund der Tatsache, dass er ziemlich kopflos reagiert. Man mag ihm zugute halten, dass wohl in keinem Politikerhandbuch steht wie man bei Monsterangriffen vorgeht, aber gerade durch ihn wird der menschliche Egoismus in der Story sehr gut vermittelt. Also eigentlich eine negative Figur, welche doch schon wieder in Erinnerung bleibt.
Die Story ist ziemlich temporeich erzählt und die Kapitel jeweils nicht allzulange. Ich hätte mir letztlich jedoch erwartet, dass der Ursprung der Kreatur irgendwie noch aufgelöst wird. Was es denn nun wirklich ist und woher es eigentlich kommt. Dieser Aspekt wird leider nicht wirklich angesprochen, was durchaus Potential hatte.
Fazit: Bei Tidal Grave handelt es sich um einen soliden Abenteuerroman, der mit einigem Blutvergießen einhergeht. An manchen Stellen wirkt es etwas übertrieben, wohingegen andere Teile komplett ausgespart wurden. Man kann nicht sagen, dass das Buch ein absoluter Fehlgriff ist, aber der Ursprung des Monsters hätte durchaus mehr ausgebaut werden können.
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