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hoellenfuerstin

Buchvorstellung: Wahneswogen von Maximilian Goldenfeld

Aktualisiert: 25. März 2020


In dieser vorliegenden Kurzgeschichtensammlung hat der Autor insgesamt 9 Kurzgeschichten vereint, welche alle sich um ein zentrales Thema drehen: Dem Leser eine Gänsehaut zu bescherren und dies ist wie bei allen Sammlungen mal mehr und mal weniger gelungen. Kurz und möglichst spoilerfrei will ich auf die einzelnen Storys eingehen.


Mehlfäden: (5 von 5 Sternen) Auf der ersten Seite erkennt man bereits den Schreibstil des Autors, welcher sich an Größen wie Stoker und Shelly orientiert. Getragen wird hier alles von einer düsteren Grundstimmung, welche sich bis zur letzten Zeile hält und makabere Situationen noch einmal mehr in den Fokus rücken.


Colt-Collin: (3,5 von 5 Sternen)

Bei der Geschichte ging ich zunächst davon aus, dass sie recht harmlos ausfallen wird, bereits auf den nächsten Seiten erkannte ich meinen diesbezüglichen Irrtum und muss sagen, das Grundthema rund um den Wahn wurde durchaus getroffen. Dennoch konnte mich die Handlung nicht zu 100% überzeugen, da sie mir stellenweise etwas zu langatmig erschien.


Der Messermann: (5 von 5 Sternen)

Hier spielt der Autor insbesondere mit der Angst des Lesers vor dem Unbekannten und das auf eine ganz eigene Art. Einerseits will man wissen was als nächstes geschieht, anderersseits verhält es sich wie bei allem, was einem Furcht einjagt: Man versucht davon die Augen zu verschließen. Hier ist eine wirklich gelungene Mischung entstanden.


Nachtklaue: (4 von 5 Sternen)

In dieser Geschichte erschloss sich für mich zunächst nicht ganz der Titel, denn im Grunde könnte der Anfang der Story durchaus zu einem interessanten Thriller einstimmen. Letztlich mischt sich der Wahn des Menschen in die vorliegende Situation und so bekommt man eine Geschichte präsentiert, welche einem Gänsehaut bescherrt an einigen Stellen zum Ende hin jedoch vorhersehbar von der Handlung erscheint.


Dies ist Staatseigentum: (5 von 5 Sternen)

Hier bekommen wir vom Autor wie üblich den mitunter schweren Schreibstil ala Stoker und Shelly präsentiert. In HInblick auf den Titel mag das ungewöhnlich erscheinen, offenbart sich jedoch recht schnell und das Ende ist eine wirkiche Überraschung.


Pranken: (5 von 5 Sternen)

Diese Geschichte ist weniger Horrorlastig als unleugbar mit einer Realität verbunden, welche sich hinter der scheinheiligen Fassade des Lebens abspielt. Ich muss sagen es ist mit die Geschichte, die, abgesehen vom Ende, mich auch am meisten berührte und eine wirkliche Gänsehaut bescherrte. Vermutlich, weil sie eben sosehr die Wirklichkeit einfängt, die wir zwar jeden Tag sehen, aber nicht wahrnehmen wollen.


Geschmolzen: (3,5 von 5 Sternen)

Insgesamt fand ich den Ansatz bei der Geschichte wirklich interessant. Da ich jedoch nicht spoilern will sag ich nur mal soviel es dreht sich um ein Gebäude in welches keiner von uns jemals freiwillig hineingehen würde. Was mir allerdings dann weniger gefallen hat war die eigentliche Umsetzung, denn irgendwie erschloss sich für mich besonders das letzte Drittel der Geschichte nicht mehr so richtig. Das Ende hingegen fand ich dann wieder zum eigentlichen Horrorthema äußerst passend.


Zugzwang: (4 von 5 Sternen)

In dieser Geschichte zeigt sich so richtig schön, der menschliche Abgrund und was wir für den eigenen Selbsterhaltungstrieb in einer Gefahrenzone nicht bereit sind zu opfern.


Eiswüste: (4,5 von 5 Sternen)

Nachdem ich über die Hälfte der Story gelesen hatte besaß ich im letzten Drittel eine bestimmte Vorstellung, wie es Enden würde. Diese wurde letztlich komplett über den Haufen geworfen und ich stellte eine weitere Vermutung an, welche ebenso nicht stimmig war und alleine dafür offenbart, welche Vorstellungen der Mensch besitzt und wie sehr diese dann vom eigentlichen Ergebnis abweichen können.

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