Angesprochen vom Titel und dem Klappentext hat das Buch den Weg von der Wunschliste auf den Reader gefunden.
Rainer, Anna, Hartmuth und Freya verbringen darin einen Abend auf der Walhalla in Regensburg. Unverhofft taucht dort eine Gestalt auf, welche ihr Leben und ihre Einstellung grundlegend verändern wird. Denn also sie der Person folgen gelangen sie ins bekannte Asgard. Hier baut der Autor einen interessanten Aspekt für die Pforte zwischen Midgard und Asgard ein, der sich letztlich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht.
Während die Figuren an einigen Stellen leider ein wenig konturlos bleiben wirken die nordischen Götter im Vergleich dazu geradezu überwältigend. Gleiches gilt für die Umgebung, welche der Autor ausführlich beschreibt und somit an alte Heldenepen heranreicht.
Überhaupt ist dies, neben der Walhalla, der eigentliche Hauptaspekt der Story: Heldenepen der nordischen Götter. Geschickt werden die verschiedensten miteinander verstrickt, wobei die vier jungen Leute das jeweilige Zentrum dessen bildens. Ebenso wie sich die Frage aufdrängt, ob und wie weit die Menschen bereits verroht sind und was die Götter dagegen zu unternehmen gedenken - oder sollen sie gar nicht handeln?
Das Buch ist generell in einer sehr ausschweifenden Erzählform verfasst. Man sollte Zeit dafür mitbringen und sich hier nicht unbedingt die leichte Fantasylektüre erwarten oder auch erhoffen.
An einigen Stellen ging mir die Figur von Rainer jedoch ziemlich auf die Nerven mit seiner extrem besserwisserischen Haltung. Hartmuth dagegen war mir von seiner Art und seinem Zugang zu dem aktuell erlebten da wesentlich sympahtischer.
Fazit: Ich würde das Buch nicht ausschließlich in die Fantasyrichtung einordnen. Natürlich besitzt es alles, was es dafür braucht. Zugleich wird jedoch auch ein psychologischer Effekt angesprochen, bei dem sich die Frage aufdrängt, wie weitgreifend ein paar wenige Menschen dazu in der Lage sind alle Erdenbewohner nachhaltig zu beeinflussen.
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