Ich kenne den Namen ja auf viele Schreibweisen. So ist er mir neu, andererseits in Anbetracht des Landes auch wieder nachzuvollziehen und zudem haben wir hier die Ehre mit Camios Hausherren zu sprechen.
„Was genau ist ein Hausherr?“
„Jemand der sich um die Belange von Dienerschaft und Herd kümmert, während der eigentliche Hauseigentümer gerade nicht zugegen ist.“
„Dann seid Ihr also ein Verwalter?“
„Man kann es wohl so bezeichnen. Aber ich selbst trage den Namen Hausherr mit ehren. Bereits mein Vater hatte ihn inne und dessen Vater zuvor.“
„Eine Familientradition demnach?“
„In der Tat und meine Tochter wird diesem Beispiel gewiss folgen.“
„Und wenn Ihr davon redet, dass Ihr die Dienerschaft verwaltet, meint Ihr damit auch, dass Ihr für die Gäste zuständig seid?“
„Wenn ich darum gebeten werde ja.“
„Auch um Camios gegenwärtigen Gast?“
„Tatsächlich obliegt mir ein Teil dieser Aufgabe.“
„Und wie ist der Besucher so?“
„Umgänglich. Gelegentlich etwas aufbrausend, aber das ist bei einer Vielzahl der Fall, die zum ersten Mal in diesem Haus nächtigen. Die knarrenden Wände, der krachende Fußboden. Manchen bekommt das Wetter nicht und anderen das Essen. Es gibt also immer etwas zu bemängeln.“
„Nörgelt der neue Gast auch rum?“
„Diskretion ist etwas, das einen Hausherrn auszeichnet, mein Lieber. Diesbezüglich kann ich keine Auskunft geben.“
„Na und? Ich soll auch immer diskret zu Werke gehen und fall mit der Tür ins Haus.“
„Bedaure, ich werde in dem Punkt schweigen und Ihr werdet Euch nun verabschieden. Dort ist die Tür.“
So freundlich und zugleich bestimmt wurde ich auch noch nie rausgeworfen. Aber gut. Ich bin heute mal so frei und folge dem Wunsch. Mein nächster Gesprächspartner winkt mir ja auch schon. Na, da werde ich wieder meinen ganzen Charme spielen lassen J
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