Oh ja, mit dem Gegenüber kann ich schon eher vorlieb nehmen. Eine bezaubernde Gestalt, die sich mir hier in dieser Hölle zeigt und das in ihrer vollen Schönheit.
„Du bist Merfyn, nicht wahr?“
„Ja. Und Ihr die Regentin Belphegor. Man hört einiges über Euch.“
„Ich hoffe doch nur Gutes.“
„Man spricht von Eurer Schönheit und Eurem Verwandten im gleichen Atemzug.“
„Ach ja, die Verwandtschaft. Welch eine leidige Sache, nicht wahr? Wir können sie uns nicht aussuchen und loswerden ist auch nicht einfacher. Ich habe es bereits versucht. Aber lass uns nicht davon sprechen. Reden wir über die schönen Dinge des Lebens.“
„Beispielsweise?“
„Nun, über dich. Du bist ein äußerst stattlicher Dämon. Wie kann es sein, dass solch einem nicht mehr als die Stellung eines Boten innewohnt. Du kannst doch so viel mehr.“
„Ich war schon mal bedeutend mehr.“
„Ach ja, und was?“
„Ich war Luzifers rechte Hand.“
„Oh, was für eine Ehre. Da kennst du gewiss die Verbündeten Luzifers und all jene, die etwas gegen ihn haben.“
„Allerdings. Es gibt nichts, was mir verborgen bleiben würde.“
„Solch eine gewichtige Aufgabe und du wurdest mit ihren Ehren vertraut. Sicherlich aus dem Grund, weil du Stillschweigen bewahren kannst.“
„Kann ich.“
„Aber bei mir brauchst du das nicht, Merfyn. Du kannst unbefangen über Luzifers Verbündete sprechen und ich schwöre dir, dass keinem von ihnen ein Haar gekrümmt wird.“
„Also der bedeutendste von seinen Verbündeten dürfte im Moment …“
„Merfyn, aus!“
„Was ist?“
„Husch rüber zum nächsten Gast und du solltest dich was schämen, Belphegor, ihn so hinters Licht führen zu wollen mit deinen Verführungskünsten.“
„Du bist unausstehlich, Autorin.“
„Ja, aber ich schreibe die Geschichte, also halt die Klappe und du geh an die Arbeit, Merfyn.“
Ach Mensch, ich wollte doch nur … Na ist ja egal, was ich wollte. Interessiert sowieso keinen. Geh ich halt wieder an meine Arbeit und schmachte Belphegor aus der Ferne an.
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