Ich hab die fünf Verrückten hinter mir gelassen, die mir entweder nach dem Leben trachteten oder mir an die Wäsche wollten – letzteres hätte mich bedeutend weniger gestört, aber sei’s drum. Umso mehr freut es mich wieder ein altbekanntes Gesicht auszumachen.
„Prinz Seere, ich wollte ja eigentlich …“
„Ich weiß schon, wo du hinwillst, Merfyn. Er wartet auch bereits auf dich.“
„Wie geht es Euch hier unten? Ist ja nicht allzu lange her, dass die letzten Ereignisse zurückliegen.“
„Es kehrt allmählich Ruhe ein. Zwar streifen noch einige verlorene Legionen durch die Höllenkreise, aber die werden sich auch nach und nach anderen Dämonenfürsten anschließen wollen.“
„Und Luzifer gestattet dies?“
„Er wäre wohl verrückt, wenn er es nicht macht, oder? Die Gefahr, dass wieder eine Revolte gegen ihn losbricht ist noch lange nicht gebannt. Die letzten Ereignisse haben deutlich gezeigt, wie verletzbar der Regent ist und wie wenig ich dagegen unternehmen konnte.“
„Jetzt übertreibt mal nicht, Prinz. Andere hätten längst das Handtuch geworfen und wären davongerannt.“
„Und wohin sollte ich, Merfyn? Zurück nach London wo mich alles an sie erinnert? Zusehen, wie mein Sohn ein glückliches Leben führt und daneben vereinsamen, weil ich an jeder Ecke ihr Gesicht sehe?“
„So war das nicht gemeint. Ich wollte doch nur sagen …“
„Ich weiß worauf du anspielst. Aber es wäre alles andere als richtig, ganz gleich, was jeder andere dazu sagen mag.“
„Ihr ewig nachzutrauern würde sicherlich nicht in ihrem Sinne stehen, oder?“
„Woher willst du wissen, was in ihrem Sinn gewesen wäre? Du hast sie gar nicht richtig gekannt! Es steht dir also genauso wenig zu irgendwas zu behaupten, wie anderen es nicht zusteht. Das werde ich keinesfalls erlauben. Wir sind übrigens da. Geh rein und dann verschwinde.“
Wow, Seere hat die damaligen Ereignisse eindeutig noch immer nicht verarbeitet. Ein Umstand, der mir Sorgen bereitet und wie es aussieht nicht nur mir. Mal sehen was Luzifer dazu kommenden Mittwoch zu sagen hat.
Comentários