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Merfyn fragt - Protagonisteninterview zum 5. Band 13/26


Kopenhagen, was für eine Stadt, was für eine Luft, was für eine … Ach vergesst es. Im Buch ist es besten beschrieben, was soll ich mir da die Mühe machen. Es ist jedenfalls nicht so, wie man es mir beschrieben hat. Dafür sitze ich einem der Könige unter den Dämonenfürsten gegenüber, nämlich Beleth.


„Ein Bote lässt sich selten in meiner Stadt blicken. Noch dazu einer, der meine Sicht der Dinge hören will.“


„Ja, ist ja wichtig alle Seiten zu betrachten, Beleth. Also, wie steht Ihr zu Herzog Focalor? Misstraut Ihr ihm?“

„Eine gewichtige Frage. Ich würde dir gerne einen Gegenfrage stellen, Bote. Für welche Seite stehst du ein?“


„Ich? Ich bin lediglich ein Bote, der Kundschaften einholt und die Berichte weitergibt.“

„Interessant. Du siehst dich also als einen Mittelsmann, der niemandem gehört und sich dementsprechend für keine Seite zu entscheiden braucht. Eine äußerst interessante Einstellung. Jemanden, der dies so offen ausspricht in der heutigen Zeit kann man entweder zu den Schwachköpfen zählen oder muss sich fragen, ob Dummheit etwas ist mit dem man mehr erreichen kann als früher.“


„Ich bin nicht dumm.“

„Dann bist du also dreist, anders lässt es sich jedenfalls nicht erklärten, dass du mir überhaupt solch eine Frage stellst. Focalor ist schließlich ein Dämonenfürst der von seinem Recht und seinem Anspruch Gebrauch macht. Man kann ein gegebenes Versprechen nicht einfach abtun mit den Worten, es lege bereits viel zu lange zurück. Derartiges ist nicht zu akzeptieren und die Konsequenzen daraus sind nun mal für alle nun zu tragen.“


„Aber mit den Auswirkungen, die sie nach sich ziehen, hättet Ihr wohl kaum gerechnet, oder?“

„Die Auswirkungen? Was gehen die mich an. Ich muss natürlich gestehen, dass es unterhaltsam war hinterher davon zu erfahren. Ich hätte es nicht erwartet. Es zeigt zudem, dass wir alle doch nur Bestien sind, die sich gegenseitig zerfleischen wollen. Die ihre Klauen in etwas schlagen und solange daran reißen bis das Opfer tot am Boden liegt. Ein Erbarmen ist nicht möglich und auch nicht vorgesehen – für niemanden. Und jetzt beantworte die Frage, Bote. Auf welcher Seite wirst du stehen?“


„…“

„Du schweigst, Bote? Tatsächlich erdreistest du dich dessen? Wie kann es sein? Fürchtest du die Antwort? Willst du dir nicht eingestehen, dass du einzig dir selbst der nächste bist und gar nicht dazu bereit sein würdest für einen anderen dein Leben zu opfern?“


„Ich …“

„Du. Mehr hört man von euch gewöhnlichen Wesen nicht. Ich. Immer nur Ich und sonst nichts. Was für ein bedauerlicher Umstand. Ich gebe dir bis zum Sonnenuntergang Zeit, damit du aus meiner Stadt verschwinden kannst. Wenn dem nicht der Fall ist, wirst du dir meinen Kerker von innen ansehen dürfen. Um die Sache ein wenig interessanter zu gestalten machen wir eine kleine Jagd. Ein fähiger Mann wird dich verfolgen und versuchen zu töten. Erreichst du die Stadtgrenze kannst du gehen, wohin es dir beliebt. Am besten nach Paris und dort sitzt du dann mit eingezogenem Schwanz. Ich wünsche dir viel Glück, Bote.“


Mir bleibt keine Zeit für eine ordentliche Verabschiedung. Ich lege auch keinen Wert darauf. Vielmehr renne ich jetzt mal eine Runde Richtung Stadtgrenze und hoffe, dass ich auch schnell genug sein werde.


„Du könntest auch fliegen, Merfyn!“ *seufz* Hat er mal wieder nicht gehört. *Autorin kann nur noch den Kopf schütteln*

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