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Merfyn fragt - Protagonisteninterview zum 5. Band 16/26


Glasya-Labolas hab ich hinter mir gelassen. Nun steht mir ein Rabenkörper mit drei Hundeköpfen gegenüber. Sehr beeindruckend muss ich sagen.


„Großfürst Naberius, Ihr habt eine wahrlich beeindruckende Gestalt.“

„Es gibt viele die mich darum beneiden. Wenige sprechen es offen aus und noch weniger starren mich mit offenem Mund an, aber es soll so sein. Wie kann ich dir behilflich sein, Merfyn?“


„Oh gut, Ihr habt bereits von mir gehört. Erzählt mir ein wenig über Euch? Paris, warum gerade diese Stadt?“

„Siehst du die Bauwerke? Notre Dame ist einer meiner liebsten Orte. Ich fliege oft dorthin, lande auf den obersten Plattformen und starre auf die Stadt hinab. Die Menschen kommen mir dann vor wie Ameisen, die herumlaufen und ihrem Alltag nachgehen. Erstaunlich, wie schnell sie sich damals mit meiner Übernahme des Kommandos abgaben. Manchmal hege ich den Verdacht, dass sie genau das brauchen. Jemand, der ihnen sagt was sie zu tun haben und gleichzeitig eine derart unvoreingenommene Haltung ihnen gegenüber besitzt, dass sie doch auch machen können was sie wollen.“


„Euch gefällt diese Gegenseitigkeit demnach?“

„Es wäre töricht zu sagen, dass dem nicht der Fall ist. Genau genommen käme es einer Lüge gleich und ich bin für derartiges nicht zu haben. Die Wahrheit mag auch sein, dass ich es schätze ihnen nicht jedes Wort in den Mund legen zu müssen.“


„Genauso wie Ihr Euren General schätzt.“

„Glasya-Labolas hat sich durch eine Vielzahl von Ereignissen in den Vordergrund gedrängt und seine damalige Ernennung zum General kam nicht unbegründet. Er besitzt die nötige Hingabe dafür. Manchmal muss man ihn zügeln, das steht außer Frage. Aber die meiste Zeit kann man ihn gewähren lassen, wie es ihm beliebt. Er würde niemals unbegründet Schaden über die Stadt bringen.“


„Ihr steht also zu dem Präsidenten?“

„Voll und ganz.“


„Umso schwerer müssen Euch letztlich die Umstände erschienen sein, die sich zum Ende des Bandes hin auftun.“

„Sie waren alles andere als angenehm, aber es zeigte mir auch meine eigene Verantwortung auf und das ich nicht immer alles an andere abwälzen kann. Gewisse Dinge muss man selbst entscheiden, auch wenn es noch so schmerzt. Jetzt entschuldige mich, ich werde fliegen.“


Gut, ich hätte es bei der Gestalt ja nicht erwartet, aber die kleinen Rabenfedern tragen die drei massigen Hundeköpfe schon recht gut. Wobei man Naberius ansieht, dass er ein wenig aus der Übung ist. Was soll’s, ich kann mich darum nicht kümmern. Der nächste Mittwoch kommt mit großen Schritten und damit auch der nächste Gast, den ich aufsuchen muss. Am besten such ich mir irgendwann mal einen fixen Ort, wo ich die alle zu mir lade, so nach der Devise mit dem Berg und dem Propheten. Bis dahin zieh ich jedenfalls meine Runden. Euer Merfyn.

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