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  • Merfyn

Merfyn fragt - Protagonisteninterview zum 5. Band 7/26


Etwas zu trinken wäre jetzt schön. Bedauerlicherweise geht das vor Amymon nicht, weil er auf derartiges während einer Audienz gerne verzichtet. Also muss ich das Interview eindeutig nüchtern durchführen. Was soll’s, ich werde auch das irgendwie überstehen.


„Mein Großfürst. Wir haben in letzter Zeit oft Gelegenheit uns zu sehen.“

„Allerdings. Mir wurde berichtet, du warst in der Hölle und hast unseren Regenten gesehen.“


„Nein, ihn persönlich nicht, aber dafür Prinz Seere.“

„Er hat es weit gebracht. In den vergangenen Jahrzehnten gab es Augenblicke da hätte ich nicht damit gerechnet und trotzdem darauf gehofft. Er hatte es in der letzten Zeit nicht leicht.“


„Nein. Ich glaube auch, dass ihm so manches noch nachhängt.“

„Wen erstaunt dies? Seine Geliebte ist verstorben. Sein Sohn lebt mit einer Seraphim zusammen. Die beiden haben eine Tochter angenommen, die ihnen nicht gehört und aus dem Mädchen etwas gemacht. Und genau diese junge Frau ist es, auf deren Schultern Gabriel eine Verantwortung ablädt, die niemand zu tragen bereit sein könnte. Aber Maja ist es. Sie hat die nötige Stärke dafür, obwohl mir in so manchen Situationen doch Zweifel kommen.“


„Das heißt, Ihr wart von Anfang an nicht überzeugt von ihr?“

„Überzeugt? Ich schätze das Mädchen, aber sie ist nicht Prinz Seere. Ihr fehlt in manchen belangen die nötige Weitsicht – ähnlich wie Nehemiael. Doch im Unterschied zu dem Dämon hat sie eine ganz andere Erziehung genossen. In dem Punkt kann man wohl sagen, dass Vincent eindeutig von Nöten gewesen wäre.“


„Er hat jedoch damals klargestellt, dass er nicht dafür zu haben ist.“

„Wer kann es ihm verdenken. Jahrhunderte hat er unter uns zugebracht. Mit uns gelebt, in einem Körper den er nicht wollte und jetzt hat er eben sein Glück gefunden. Derartiges würde kein vernunftbegabtes Wesen aufgeben. Ganz gleich von welcher Rasse wir hier reden.“


„Wenn wir schon von Maja und Nehemiael sprechen wäre es wohl auch von Vorteil Max nicht unbeachtet zu lassen.“

„Ja, der Heiler. Ein begabter Mann was seine Arbeit anbelangt, bei allem anderen … Nun es wird sich weißen, was es damit auf sich haben wird und wie er die Zeit verwindet.“


„Seid Ihr mit seinen gefällten Entscheidungen eigentlich zufrieden?“

„Max ist erwachsen. Er weiß worauf er sich hierbei einlässt und was damit einhergeht. Doch nun solltest du weiter, Merfyn. Es liegen noch eine Vielzahl von Protagonisten vor dir.“


Wo er recht hat, hat er recht. Außerdem erwartet mich auch noch ein schöner Schnaps und den will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Also auf zum Saufen und der kommende Mittwoch wird sicher wieder unterhaltsamer – wenn ich den richtigen Gesprächspartner finde.

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